Verschwörungstheorien
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Skurril nenne ich es, wenn etwas behauptet wird, was abseits des Mainstreams ist, diesem offensichtlich widerspricht, und dieses abweichende umstandslos bzw. mit deutlich zuwenig Belegen  als gegeben in Texten vorrausgesetzt wird.

Ich halte eine Argumentation mit Fakten, tatsächlichen Gegebenheiten, personellen Verbindungen, Treffen usw. an sich nicht für problematisch, im Gegenteil sind solche empirischen "Fakten" vermutlich der Königsweg, um etwaige theoretische Bornierungen, unhaltbare Theorien aufzudecken, durch den Widerspruch Wissbegier / Neugier etc zu wecken. Soweit so gut.

Aber da die Überwindung von solchen Widersprüchen immer mit Unsicherheit verbunden ist plus Aufwand um auf einem neuen Niveau eine Sicherheit wiederherzustellen, wird die erste Reaktion auf so einen Widerspruch erst sein, diesen zu leugnen, ihn also gegen den Kritiker ausschlagen zu lassen (siehe z.B. auch die Berichte von Kuhn, aber auch die beliebige Erfahrung aus dem täglichen Leben oder einer Diskussionserfahrung).

Um diesen Widerstand zu überwinden ist also ein erheblicher Aufwand nötig, unverhältnismäßig mehr, als für das sonst geglaubte Weltbild nötig ist (was ungerecht, aber nicht zu ändern ist, jedenfalls hat dieses insistieren auch seine rationellen Seiten). Da wirkt es sonderbar, wenn das nicht geleistet wird.

Ich denke, der Vorwurf "Verschwörungstheorien" hat weniger einen sachlichen Gehalt (Warum soll es keine Verschwörungen geben? Und selbst wer in allem nur abstrakte Akteure wie "Klassen", "Ideen", "Staaten" usw. annimmt, wird im Konkreten nicht um die Vermittlung mit dem Konkreten, also bestimmten Personen usw. herumkommen)

Sondern das Muster von Verschwörungstheorien ist, dass etwas als tieferer Grund behauptet wird, das im Widerspruch zum allgemein geglaubten steht, und 

das a) zu abstrakt ist (da die Verschwörung als Grund für alles steht, es darf auch so ein Grund sein wie "Die Welt / Die Menschen / Der Mensch" "ist / sind schlecht", ist es einerseits einfach, aber andererseits auch unergiebig, alle konkreten Erscheinungen daraus abzuleiten)

und b) sich als derart abstrakt gar nicht aus dem Einzelnen ohne das Wissen von den Hintergründen wieder hervorzaubern lässt, es ist dem Einzelnen, Konkreten nicht anzusehen 

und c) allgemein die Belege für die Theorie daher für den Unvoreingenommenen nicht genügend einsichtig, nicht genügend überzeugend sind.

(Du kannst die wissenschaftliche, ausführliche Variante dieser Kritik davon im 2.Teil von Hegels Logik, der Lehre vom Wesen nachlesen, wie es anders geht, das konstruktive Gegenbild davon, findest sich dann natürlich im 3.Teil, der Lehre vom Begriff).


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